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ZUGSPORTVARIANTEN / FAHRZEUGE
 

Aus der folgenden Auflistung kann man einen ersten Eindruck gewinnen, für welches Gefährt der eigene Hund geeignet  sein könnte.
Die Gewichtsangaben orientieren sich an einer Vielzahl aktiver Zughunde, sind aber dennoch lediglich als Richtwerte zu verstehen.

Das Sacco-Dog-Cart

Das Sacco-Cart ist ein vierrädriger, etwa 35kg leichter Wagen. Standardmäßig ist es mit einer mechanischen Bremse ausgerüstet, die auf die Hinterräder einwirkt, oder auch als Feststellbremse dient.
Dieses Gefährt wird sitzend gefahren, ist sehr geländegängig, kippsicher und robust.
In die Vorderachse können ein oder zwei Zugbügel eingehängt werden, demgemäß kann ein- oder zweispännig gefahren werden.
Über die Zugbügel wird eine sehr gute Lenkbarkeit erreicht, so dass auch eher unerfahrene Teams schnell zu Erfolgserlebnissen kommen.
Das Sacco-Cart wird sitzend gefahren, insofern kann der Hund in schwerem Gelände nicht aktiv vom Fahrer unterstützt werden. Auf dem Standing-Rack kann eine zweite Person stehend  mitfahren und die Hunde durch Mitrollern unterstützen.
Dieses Fahrzeug ist für Hunde ab ca. 30 kg Körpergewicht und ca. 50 cm Körpergröße geeignet. Im zweispännigen Betrieb reicht ein Einzelgewicht von ca. 20 kg.

Das Hadhi-Dog-Trike

Das Hadhi-Dog-Trike ist ein dreirädriges Gefährt von etwa 25 kg Gewicht. Es wird stehend gefahren und ist durch seinen niedrigen Schwerpunkt sehr kurven-und kippsicher. Die Hunde können durch Mitrollern oder Mitgehen zwischen den Hinterrädern aktiv bei der Zugarbeit unterstützt werden.
Ungeübte Hunde können im Zugbügel angespannt werden, Fortgeschrittene an der Zugleine, was eine bedeutend dynamischere Fahrweise zulässt. Zudem ist man an der Zugleine nicht genötigt, dem Hund durch jedes Schlagloch zu folgen.
Das Hadhi-Dog-Trike ist ausgezeichnet gefedert und verfügt über sehr wirkungsvolle Bremsen. Die Basisversion ist mit zahlreichen Ausstattungsoptionen erweiterbar.
Das Hadhi-Dog-Trike ist für Hunde ab ca. 25kg Körpergewicht und etwa 50 cm Körpergröße geeignet. Zwei- oder mehrspännig  kann es auch von bedeutend leichteren Hunden genutzt werden.

Bike-Jöring

Sofern ein geländetaugliches Fahrrad mit hervorragenden Bremsen bereits vorhanden ist, stellt Bike-Jöring die kostengünstigste Variante des Zughundesports dar.
Investiert werden sollte in einen Abstandshalter der die Leine auch dann über dem Vorderrad hält, wenn der Hund unvermittelt langsamer wird oder anhält.
Voraussetzung  für diese Variante des Zughundesports ist eine sehr gute Fahrradbeherrschung des Halters und ein zuverlässiger Gehorsam des Hundes.  Durch den hochgelegenen Schwerpunkt ist die Sturzgefahr bedeutend höher als beim Dog-Scootering.
Der Fahrer kann durch Mittreten den Hund gut auf der Strecke unterstützen, wobei zu beachten ist, dass korrektes Bike-Jöring eine dauerhaft gespannte Zugleine vorsieht.
Die Richtungskommandos müssen im Vorfeld  gut trainiert werden, weil ein Eingreifen bei plötzlichen eigenständigen Entscheidungen des Hundes nicht möglich ist.
Zusammengefasst ist Bike-Jöring eine tolle Zughundesportvariante  für sportlich hochambitionierte Halter mit zuverlässigen Hunden.
Für Einsteiger nur eingeschränkt zu empfehlen, für Fortgeschrittene eine tolle Möglichkeit ohne großen Aufbau nahezu jedes Gelände befahren zu können. Bike-Jöring kann auch von etwas kleineren und leichteren Hunden mit großen Erfolgserlebnissen bewältigt werden, weil der Hund bei der Zugarbeit individuell unterstützt werden kann.

Dog-Scooter / Roller

Für das Dogscootering hält der Markt mittlerweile verschiedene geeignete Tretroller bereit. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres Stabilität, Geländegängigkeit,  Bodenfreiheit, Verarbeitung, Qualität der Bremsen,  Federung und natürlich auch im Anschaffungspreis.
Auf eine Federgabel und variable Trittbretthöhe sollte nicht verzichtet werden. Um ein Überfahren des Vorderrades zu verhindern, sollte ein  Abstandshalter montiert  werden.
Die Sturzgefahr ist bedeutend geringer als beim Bike-Jöring, insofern ist der Roller auch für Anfänger empfehlenswert.
Einspännig  ziehende Hunde sollten ein Körpergewicht von etwa 20kg aufweisen. Im zwei- oder mehrspännigen Einsatz  können die Hunde auch deutlich leichter sein.
Aufgrund der guten Transportmöglichkeiten und schnellen Einsatzbereitschaft ist Dogscootering  für spontane Fahrten ohne viel Vorbereitung zu nutzen. Der Roller ist auch auf schmalen Wegen gut einzusetzen.

Der Bollerwagen

Der Bollerwagen spricht besonders die gemütlicheren Rassen, wie z.B. Neufundländer, Bernhardiner und Berner Sennenhunde an.
Ausgezeichnet geeignet ist er auch für das Anfangstraining sensibler Hunde, da der ziehende Hund vor dem Bollerwagen immer vom Halter geführt wird. Auch das Erarbeiten der Richtungskommandos ist vor dem Bollerwagen gut umzusetzen.
Gezogen wird im Zugbügel ein- oder zweispännig von Hunden ab etwa 25 kg. Im Zweiergespann können die einzelnen Hunde auch leichter sein.
Insgesamt eine sehr schöne, ruhige Variante des Zughundesports, speziell für Hunde, die es lieben etwas für ihren Halter zu transportieren.
Da der Hund vom Halter bei der Zugarbeit geführt wird können kleine Kinder der Familie wie in einer Kutsche mitfahren.

Cani-Cross

Cani-Cross ist eine Variante des Zughundesports, welche dem Halter die größte eigene Sportlichkeit abverlangt. Das Investment in Zubehör ist vergleichsweise gering. Es beschränkt sich auf die Anschaffung von Bauchgurt, Zugleine mit Rückdämpfer und das Zuggeschirr.
Der Teameffekt  beim Cani-Cross ist sehr unmittelbar und bindungsfördernd.
Bei verhaltenem Tempo ist das Training der Richtungskommandos gut möglich.
Cani-Cross ist im unwegsamsten Gelände noch möglich. Größe und Gewicht des ziehenden Hundes spielen bei dieser Variante eine untergeordnete Rolle.

Bei allen Varianten des Zughundesports ist ein perfekt sitzendes, spezielles Zuggeschirr ein absolutes Muss. Mit einem zu engen, oder ständig verrutschenden Geschirr kann man dem Hunde die Freude an der Zugarbeit verderben,  ihm sogar gesundheitlichen Schaden zufügen. Meine eigenen Hunde tragen Pulkageschirre von Manmat  und Wolfsong, bei Zugleinenanspannung Safety und Faster von Uwe Radant. In  Durchschnittsgrößen können Geschirre  in den ersten Stunden probegetragen aber derzeit noch nicht erworben werden.